Aktien kaufen

Endlich kann es losgehen. Dein Depot ist eröffnet, Geld überwiesen und Du hast Dich für eine Anlagestrategie entschieden. Nach der Aktienanalyse möchtest Du nun die erste Aktie kaufen.

Im Prinzip brauchst Du dafür jetzt nur Folgendes:

  • Name der Aktie und ISIN.

Als informierter Selbstentscheider empfehlen wir aber noch weitere Punkte:

  • an welchem Handelsplatz?
  • zu welcher Uhrzeit?
  • zu welchem Kurs?
  • welche Stückzahl?

Der Handelsplatz

Die meisten Aktien werden an mehreren Handelsplätzen gehandelt. Eine DAX-Aktie kannst Du z.B. in Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart oder München handeln. Möglich sind aber auch XETRA oder außerbörsliche Händler wie Tradegate, Lang & Schwarz oder gettex. Verwirrend, oder?

Manche Online-Broker (z.B. Trade Republic) beschränken die Handelsplätze und bieten beispielsweise nur Lang & Schwarz an. Dann hast Du keine Auswahl und musst Dir auch keine weiteren Gedanken machen. Trotzdem bzw. gerade dann sind aber die Uhrzeit und der Kurs wichtig.

Wenn Du die Auswahl unter mehreren Handelsplätzen hast, dann solltest Du Dich am Preisverzeichnis Deines Online-Brokers orientieren. Oft fallen unterschiedliche Handelsplatzgebühren an. Wenn Deine Order nicht so groß ist, dann solltest Du den günstigsten Handelsplatz wählen. Und trotzdem ein Limit eingeben. Dann wird die Order zu einem für Dich günstigen Kurs zur niedrigsten Gebühr ausgeführt.

Die Uhrzeit

Die klassische Börsenhandelszeit ist zwischen 9.00 Uhr und 17.30 Uhr. In dieser Zeit findet der XETRA-Handel statt und damit die höchsten Umsätze. Die meisten Börsenplätze erlauben aber inzwischen einen längeren Handel. Die Börse Stuttgart startet z.B. um 8.00 Uhr und schließt um 22.00 Uhr. Und manch außerbörslicher Anbieter startet noch früher und ist auch am Wochenende zeitweise offen.

Als Einsteiger solltest Du immer nur zwischen 9.00 Uhr und 17.30 Uhr handeln. Dann sind die Kurse am fairsten und die Spreads am kleinsten.

Und wenn Du ausländische Aktien handeln möchtest, dann solltest Du Dich an der Heimatbörse orientieren und die Zeitumstellung beachten. US-Aktien kaufst Du dann ab 15.30 Uhr.

Der Aktienkurs

In Deiner Analyse hast Du Dir anhand der Kennzahlen des Unternehmens ein Bild über die Aktie gemacht. Dazu hast Du den aktuellen Aktienkurs herangezogen. Wenn Du jetzt die Aktie kaufst, willst Du natürlich auch zu diesem Kurs kaufen. Um das zu erreichen, gibst Du bei Deiner Kauforder ein Limit ein. Damit stellst Du sicher, dass Du maximal diesen Preis für die Aktie bezahlst. Wenn Du die Aktie etwas günstiger kaufen willst, dann kannst Du das Limit auch niedriger als den aktuellen Aktienkurs setzen. Zum Limit gibst Du dann noch ein Gültigkeitsdatum an. So lang bleibt Deine Order dann im System und wird ausgeführt, sobald Dein Aktienkurslimit erreicht wird.

Die Stückzahl

Die Wahl der Stückzahl ist entscheidend dafür, wie viel Geld Du in eine einzelne Aktie steckst. Die Stückzahl wird mit dem Aktienkurs multipliziert. Addiert wird dann noch die Kaufgebühr.

Eine Order über 10 Aktien zum Kurs von 65 € kostet also 650 € zzgl. Gebühren. Beim Smartbroker würdest Du beispielsweise 654 € bezahlen.

Da Du Dein Depot diversifizieren willst, solltest Du nur die Stückzahl auswählen, die es Dir ermöglicht, genug andere Unternehmen ins Depot zu kaufen.

Das Orderbuch

Ob eine Aktienorder ausgeübt wurde, kannst Du im Orderbuch nachsehen. Dort kannst Du auch Deine Order auswählen und das Limit ändern oder die Order streichen.

Die Abrechnung

Nach Ausführung des Kaufs, je nach Online-Broker sofort oder auch erst am nächsten Tag, erhältst Du dann eine detaillierte Abrechnung des Kaufes.

Die Wertstellung

Bei deutschen Aktien ist eine Wertstellung von 2 Bankarbeitstagen nach dem Handel üblich. Kaufst Du also am Mittwoch eine Aktie, wird der Kauf zwar direkt gebucht, die Wertstellung (Valuta) auf Deinem Konto erfolgt aber erst am Freitag. Verkaufst Du die Aktie bereits am Donnerstag wieder, erfolgt die Gutschrift mit Wertstellung des darauffolgenden Montags. Dein Konto war also Freitag, Samstag und Sonntag belastet, obwohl Du die Aktie nur am Mittwoch und Donnerstag in Deinem Depot hattest.

Die Wertstellung ist für die Zinsberechnungen relevant. Verfügst Du zu früh über Dein Geld, dann werden Dir Überziehungszinsen berechnet.