Aktien strategisch einsetzen

Der größte Fehler von Anfängern ist es, „einfach mal“ mit Aktien zu beginnen. Solche Einsteiger vertrauen dem Spruch „Besser irgendwelche Aktien kaufen als keine“. Über kurz oder lang geben diese Aktienbeginner aber wieder enttäuscht auf oder finden zu einer Strategie, mit der sie in Aktien anlegen wollen.

Erfolgreiche Aktieneinsteiger starten deshalb direkt mit einer Strategie! Dazu formulierst Du ein eindeutiges Ziel und definierst die Mittel und Wege, wie Du dorthin gelangen willst. Ein gutes Beispiel für eine solche Strategie ist im Finanzblog Divantis veröffentlicht.

Aber selbst die beste Strategie ist keine Garantie für Erfolg an der Börse. Aber gerade bekannte Investoren wie z.B. Warren Buffett haben langjährig bewiesen, dass mit einer systematischen Herangehensweise erfolgreiche Aktienstrategien möglich sind.

Einige Beispiele für Aktienanlagestrategien sind hier vorgestellt:

Dividendenstrategie

Die Dividendenstrategie wurde in den 1930er Jahren von Benjamin Graham begründet. Er empfahl die 10 Aktien aus dem Dow Jones, die die höchsten Dividenden zahlten, zum Kauf. Die Dividendenstrategie gilt als konservative Strategie, die im langjährigen Vergleich attraktive Gewinne erzielt. 

Übertragen auf andere Aktien liegt der Fokus bei der Dividendenstrategie auf Unternehmen, die hohe regelmäßige Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten und diese Ausschüttung langfristig beibehalten oder sogar erhöhen.

Die Dividendenstrategie ist besonders in einem Niedrigzinsumfeld beliebt („Dividende ist der neue Zins“), bei steigenden Zinsen ist sie tendenziell benachteiligt.

Dividend Low 5 Strategie

Eine Adaption der Dividendenstrategie ist die Dividend Low 5 Strategie. Dabei sucht der Anleger aus einem Aktienindex ist zehn Werte aus, die die höchste Dividendenrendite aufweisen. Von diesen Werten werden dann die fünf mit den niedrigsten Börsenkursen ausgewählt. Die absolute Höhe des Aktienkurses hat an sich nichts mit dem Unternehmenswert gemeinsam. Sie bestimmt sich vielmehr aus der Anzahl der Aktien. Allerdings wirken Aktien mit niedrigen Kursen optisch günstiger und führen deshalb oftmals zu Wertsteigerungen.

Mit der Dividend Low 5 Strategie profitiert der Aktienanleger von hohen Dividenden und steigenden Kursen. Die Strategie hat sich in der Vergangenheit als eine mögliche Strategie zur Gewinnerzielung herausgestellt. Wie alle Aktienanlagestrategien ist das aber keine Garantie für zukünftige Entwicklungen.

Strategie der Relativen Stärke

Die relative Stärke ist eine Kennzahl, wie sich eine Aktie im Vergleich zu ihrem Index entwickelt hat. Hat eine Aktie z.B. 30% innerhalb eines Jahres zugelegt, der Aktienindex aber nur 10%, dann ist die Relative Stärke sehr groß.

Die Aktienanlagestrategie der Relativen Stärken setzt folglich darauf, dass Aktien, die einen solchen positiven Trend haben, auch in Zukunft stark steigen werden.

Die Gefahr an dieser Strategie liegt darin, dass die Aktien mit hoher relativer Stärke auch bereits deutlich überbewertet sein können. Eine Börsenweisheit dazu lautet, dass jede Aktie über kurz oder lang zu ihrem inneren Wert zurückfinden wird.

Dogs of the Dow-Strategie

Anknüpfend an diese Börsenweisheit und das genaue Gegenteil der Strategie der Relativen Stärke ist die Dogs of the Dow-Strategie. Dabei werden am Anfang eines Börsenjahres die schlechtesten Titel des Vorjahres aus dem Dow Jones Index gekauft. Die Strategie setzt darauf, dass diese Aktien nun besonders günstig sind und einen Teil ihrer Verluste des Vorjahres wieder aufholen.

Auch die Dogs of the Dow Strategie hat erstaunlich gute Ergebnisse gebracht. Sie ist aber keine Buy-and-Hold-Strategie, da die Aktien im Depot einmal jährlich komplett umgeschichtet werden.

Value Strategie

Die Value Strategie ist die fundamentalste Aktienanlagestrategie. Sie setzt auf der fundamentalen Aktienanalyse auf und investiert gezielt in unterbewertete Aktien. Ihnen wird langfristig ein hohes Kurspotenzial zugesprochen. 

Leider kann es sehr lange dauern, bis die Börse eine Unterbewertung von Aktien erkennt und abbaut. Und oft gibt es auch Gründe für eine Unterbewertung, die ein Einsteiger in Aktien nicht erkannt hat.