Wenn Du nur in den USA handeln möchtest, dann ist Tasty Trade einen Blick wert. Mit dem Depot von Tasty Trade, das wie bei einem Neobroker über eine App gesteuert wird, kannst Du Aktien und Optionen handeln.
Ein Aktientrade ist dabei gebührenfrei möglich, für den Handel von Optionen fallen 1,15 US$ Gebühren an. Wir sehen das Depot als eine gute Ergänzung zum Depot bei Interactive Brokers, da bei Tasty Trade alle Kurse in Echtzeit angezeigt werden. Bei Interactive Brokers müsste dafür ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen werden. Zudem sind die Gebühren zum An- und Verkauf deutlich geringer. Im Optionshandel berechnet Tasty Trade allerdings eine Gebühr für die Ausübung von Optionen. Da kann es dann günstiger sein, die Option vor Fälligkeit glattzustellen.
Nachteil von Tasty Trade ist allerdings, dass Ein- und Auszahlungen für deutsche Anleger etwas komplizierter sind, da sie in US-Dollar auf ein Konto in den USA erfolgen. Die Hürde lässt sich allerdings nehmen, ist aber auch mit Gebühren verbunden.
Ist das Depot einmal eingerichtet und mit Cash befüllt, dann steht einem Handel nichts mehr im Wege. Die Versteuerung der Erträge muss dann allerdings eigenständig in der deutschen Steuererklärung erfolgen. Das ist ein Zusatzaufwand, der durchaus einzukalkulieren ist.
Aus unserer Sicht ist Tasty Trade die nächste Erfahrungsstufe im Ausland. Wenn überhaupt dieser Schritt gegangen werden soll, empfehlen wir zunächst Interactive Brokers über einen Partner wie z.B. Estably oder CapTrader. Und wenn dann weitere Erfahrungen gesammelt wurden, dann ist ein Depot bei Tasty Trade eine sinnvolle Ergänzung. Dann können alle US-Orders bei Tasty Trade erfolgen und der Rest der Welt bei Interactive Brokers.
Zwingend ist das ganz sicher nicht und die Komplexität wird auch nicht geringer. Aber das Look-and-Feel ist bei Tasty Trade deutlich angenehmer als bei Interactive Brokers. Und damit besteht allein schon deshalb eine Daseinsberechtigung!