Welches Depot für welchen Aktienkauf nutzen?

Auf unserer Seite haben wir sehr viele verschiedene Depotanbieter vorgestellt. Aber wie gehen wir nun konkret vor, wenn wir eine Aktie kaufen wollen? In welches Depot machen wir das?

Der erste Schritt: spontaner oder geplanter Kauf?

Das erste Kriterium ist das Timing. Handelt es sich um einen spontanen Kauf oder ist er geplant? Geplant ist ein Kauf dann, wenn zumindest ein Tag Zeit zwischen der Kaufentscheidung und der Durchführung liegt. Dann kannst Du von Deinem Tagesgeldkonto auf jedes Depotkonto Guthaben übertragen und hast die freie Auswahl.

Bei einem spontanen Kauf, etwas durch einen Kursrutsch aufgrund einer Unternehmensmeldung, bleibt Dir nur die Auswahl unter den Depots mit einem Guthaben auf dem Verrechnungskonto oder einem eingerichteten Wertpapierkredit. Den nutzen wir in diesem Fall nur, um den Kauf durchführen zu können. Denn nach dem Kauf verbleiben noch 2 Bankarbeitstage Zeit, das Konto auszugleichen. Ansonsten müsstest Du Zinsen zahlen.

Einen Wertpapierkredit und damit Kaufkraft für einen spontanen Aktienkauf stellen nicht alle Broker zur Verfügung. Führend sind dabei jedenfalls die vollwertigen Broker wie die Consorsbank, die comdirect bank oder maxblue.

Zweiter Schritt: die konkrete Depotauswahl

Die Depotbanken mit Wertpapierkredit sind damit klar im Vorteil, da bei ihnen sowohl spontan als auch geplant gehandelt werden kann. Trotzdem gibt es bei ihnen natürlich einige Unterschiede.

Kriterium: Aktien bereits im Bestand?

Wenn Du bereits Aktien des zum Kauf anstehenden Unternehmen hast, dann kann es sinnvoll sein, die bisherige Position genau bei dieser Bank zu erhöhen. Dann hast Du alles auf einen Blick und erhältst auch nur einmal Dividende. Und bei einem möglichen Verkauf fallen auch nur einmal Gebühren an.

Genauso kann es aber sinnvoll sein, extra ein anderes Depot zu wählen. Nämlich dann, wenn die Einstandskurse besonders weit auseinander klaffen. Dann hast Du nämlich bei einem späteren Verkauf die Wahl, welche Aktien mit welchem Veräußerungsgewinn oder -verlust Du verkaufen möchtest. Und kannst so Deine Steuer ein wenig gestalten. Die Unterschiede können – gerade bei sehr langer Haltedauer – erheblich sein.

Kriterium: Ordergröße

Bei einer Aktienorder solltest Du darauf achten, dass die anfallenden Gebühren in einem angemessenen Verhältnis zu Deinem Kaufvolumen steht. So macht es in der Regel keinen Sinn, bei einem klassischen Broker mit z.B. 10 € Orderprovision einen Aktienkauf über 100 € zu tätigen. Denn dann würden allein die Gebühren schon 10% ausmachen. Bei einem Neobroker schlägt hingegen z.B. die 1 € Kaufgebühr dann nur mit 1% zu Buche.

Ein Unterscheidungsmerkmal könnte auch sein, ob Du die Aktie bereits im Bestand hast und deshalb besser einschätzen kannst als eine Dir noch „unbekannte“ Aktie. Da sollte die Ordergröße womöglich kleiner sein und stattdessen kannst Du später noch mal nachkaufen.